Ether.fi DAO schlägt ETHFI-Rückkauf im Wert von 50 Millionen Dollar vor, während die Rückkaufwelle im DeFi-Bereich 1,4 Milliarden Dollar übersteigt

Die Ether.fi-Community hat einen Vorschlag eingebracht, bis zu 50 Millionen US-Dollar aus ihrer Treasury zu verwenden, um ETHFI-Token zurückzukaufen, wenn diese unter 3 US-Dollar gehandelt werden. Damit ist Ether.fi das neueste große DeFi-Protokoll, das Rückkäufe als Instrument zur Liquiditäts- und Preissicherung einsetzt.

Laut dem am Donnerstag veröffentlichten Governance-Vorschlag ermächtigt der Plan die Ether.fi Foundation, offene Marktankäufe von ETHFI durchzuführen, solange der Spotpreis unter 3 US-Dollar bleibt.

ETHFI lag mehr als 89 % unter seinem Höchststand von 2024 und wurde am 31. Oktober laut The Block’s Preisseite bei etwa 0,93 US-Dollar gehandelt, womit es in den vorgeschlagenen Rückkaufbereich fällt.

Rückkäufe haben sich als bevorzugtes Mittel für Protokolle mit starken Einnahmen, aber geringer Nachfrage am Sekundärmarkt etabliert – ein Ansatz, der an klassische Unternehmensfinanzierung erinnert. Die Strategie von Ether.fi knüpft den Auslöser jedoch direkt an eine Preisschwelle, statt an feste Zeitintervalle oder Budgetpläne.

Der Plan würde unmittelbar nach der Zustimmung der DAO aktiviert und so lange fortgesetzt, bis eine von drei Bedingungen erfüllt ist: Das Limit von 50 Millionen US-Dollar ist erreicht, die Foundation hält das Programm für abgeschlossen oder eine nachfolgende Governance-Abstimmung ändert oder beendet es.

„Die Foundation beabsichtigt, die Rückkaufkapazität schrittweise im Verhältnis zu den Protokolleinnahmen zu erhöhen, insbesondere solange ETHFI unter 3 US-Dollar bleibt. So wird ein effizienter Einsatz von Überschuss-Einnahmen zur Stärkung des Marktvertrauens und zur Reduzierung des Umlaufangebots sichergestellt“, heißt es im Vorschlag, der die Verbindung zwischen Protokollerfolg und Interessen der Tokenhalter betont.

Die vier Tage dauernde Snapshot-Abstimmung begann am Freitag und markiert bei Zustimmung die dritte Rückkaufinitiative des Protokolls nach früheren Liquiditätsunterstützungsmaßnahmen im Rahmen der Vorschläge #8 und #10. Alle Transaktionen werden transparent onchain aufgezeichnet und über das Dune Analytics Dashboard des Projekts berichtet, heißt es weiter im Governance-Post.

Ether.fi (ETHFI) ist ein nicht-verwahrendes, auf Ethereum basierendes Liquid-Restaking- und Liquid-Staking-Protokoll, das es Nutzern ermöglicht, ETH zu staken und einen handelbaren Token zu erhalten. Gleichzeitig generieren ihre Vermögenswerte Rendite innerhalb und außerhalb des Kern-Staking-Ökosystems.

Laut Daten von The Block verfügt Ether.fi derzeit über einen Total Value Locked von etwa 10 Milliarden US-Dollar, und das Protokoll meldet jährliche Gebühreneinnahmen von rund 360 Millionen US-Dollar.

Überblick: 1,4 Milliarden US-Dollar an DeFi-Rückkäufen bisher im Jahr 2025

Der Schritt von Ether.fi folgt einem breiteren Trend, bei dem DeFi-Protokolle Rückkäufe als Kapitalmanagement-Mechanismus angesichts steigender Onchain-Einnahmen einsetzen. Anfang des Quartals berichtete The Block Research, dass Uniswap und Aave die DeFi-Protokolleinnahmen wieder über 600 Millionen US-Dollar gehoben haben und so diese neuen Rückkaufzyklen finanzieren.

Zu Beginn dieses Monats schlug die Aave DAO ein jährliches Token-Rückkaufprogramm im Umfang von 50 Millionen US-Dollar vor, das direkt aus den Protokolleinnahmen finanziert wird – ein Plan, der von Marc Zeller, dem Gründer der Aave Chan Initiative, entwickelt wurde, um die Markttiefe für den nativen Token des DeFi-Lenders zu stärken. Der NFT-Marktplatz OpenSea hat ebenfalls 50 % der Einnahmen für Token-Rückkäufe vorgesehen, die an den kommenden SEA-Token gebunden sind, dessen Start für Q1 2026 erwartet wird. Selbst World Liberty Financial, die mit der Trump-Familie verbundene Krypto-Initiative, hat ein Rückkauf- und Burn-Modell übernommen und verwendet Protokoll-Liquiditätsgebühren, um ihre Governance-Token aus dem Verkehr zu ziehen.

Laut einer aktuellen CoinGecko-Studie haben Protokoll-Token-Rückkäufe in diesem Jahr bereits 1,4 Milliarden US-Dollar überschritten, angeführt von Projekten wie Hyperliquid und Pump.fun, Aave und Uniswap. Der Bericht stellt fest, dass diese Dynamik auf den Wandel des Sektors hin zu „Protocol-as-Business“-Modellen hindeutet, bei denen Einnahmen reinvestiert werden, um den Wert für Tokenhalter zu steigern.