XPL-Token unter Druck: Plasma-Gründer weist Vorwürfe zurück

Der jüngste Kurssturz des Plasma-Tokens XPL um über 50 Prozent innerhalb weniger Tage nach dem Start des Mainnets hat in der Krypto-Community für erhebliche Turbulenzen gesorgt.

Nachdem XPL am Sonntag nach dem Launch noch bei 1,70 US-Dollar notierte, fiel der Preis bis Mittwoch auf 0,83 US-Dollar. Für das ambitionierte Projekt, das schnellere und günstigere Stablecoin-Zahlungen über eine eigene Layer-1-Blockchain ermöglichen will, war das ein erheblicher Rückschlag. Der drastische Preisverfall nährte schnell Gerüchte über möglichen Insiderhandel und führte zu kritischen Stimmen in sozialen Netzwerken.

Verdächtige Tokenbewegungen und TWAP-Verdacht

Im Zentrum der Diskussion rund um die Altcoin-News steht der Verdacht, dass Teammitglieder oder nahestehende Parteien gezielt Token in den Markt gedrückt haben könnten. Der unabhängige On-Chain-Analyst „ManaMoon“ identifizierte etwa Transaktionen von über 600 Millionen XPL aus einer Wallet, die dem Plasma-Team zugeordnet wird. Diese wurden kurz vor dem Launch an verschiedene zentrale Börsen übertragen, darunter 120 Millionen XPL an Bitfinex und rund 260 Millionen an weitere Handelsplattformen.

Viele vermuten, dass die Token mithilfe von sogenanntem TWAP-Selling (Time-Weighted Average Price) verkauft wurden, einer Methode, bei der große Verkaufsorders in viele kleinere Teilaufträge zerlegt werden, um den Markt nicht abrupt zu belasten.

Kernvorwürfe der Community

Die Kritik aus der Krypto-Community kristallisierte sich vor allem an diesen Punkten:

• TWAP-Verkäufe: Verdacht auf algorithmisch gesteuerte Tokenverkäufe in kleinen Chargen
• Wallet-Aktivität: Über 600 Millionen XPL wurden von einer Team-Wallet an Börsen gesendet
• Wintermute-Verdacht: Vermutete Verstrickung eines algorithmischen Market Makers
• Ecosystem-Fund: Unklare Kommunikation über die Verwendung von freigegebenen Token
• Vertrauensverlust: Wahrnehmung von Intransparenz bei der Projektkommunikation

Faecks dementiert, Kritik bleibt

Plasma-Gründer Paul Faecks reagierte prompt auf die Vorwürfe. In einer öffentlichen Stellungnahme betonte er, dass „kein Teammitglied XPL verkauft“ habe. Die Token des Teams und der Investoren seien für drei Jahre gesperrt.

Faecks wies auch Verbindungen zur Handelsfirma Wintermute zurück, die von der Community mitverantwortlich gemacht wurde: „Wir haben nie mit Wintermute zusammengearbeitet oder sie als Market Maker engagiert“, stellte er klar.

We’ve seen a number of rumors circulating since the launch of XPL and want to set the record straight.

1/ No team members have sold any XPL. All investor and team XPL is locked for 3 years with a 1 year cliff.

2/ Of our team of ~50, three spent time at Blur or Blast. Our team…

— Paul (@pauliepunt) October 1, 2025

Dennoch hielt sich die Kritik: Die Formulierung seiner Aussagen ließ Raum für Spekulationen über andere Tokenkategorien, insbesondere über den sogenannten „Ecosystem & Growth“-Fund.

Ecosystem-Token unter Beobachtung

Dieser Bereich geriet ebenfalls ins Visier. Von den insgesamt 10 Milliarden XPL wurden 4 Milliarden für Ökosystem- und Wachstumszwecke reserviert. Davon waren 800 Millionen bereits zum Start am 25. September freigegeben worden, unter anderem für DeFi-Incentives, Liquidität und Börsenintegrationen. Die restlichen 3,2 Milliarden Token sollen über drei Jahre hinweg freigeschaltet werden.

Kritiker wie der Nutzer „crypto_popseye“ warfen Faecks jetzt vor, mit sprachlichen Feinheiten vom eigentlichen Problem abzulenken: „Du formulierst deine Tweets so, dass es so wirkt, als sei nichts verkauft worden, obwohl das Gegenteil der Fall ist“, so sein Vorwurf.