Die Entwickler von Bitcoin Core haben die zweite Testversion ihres umstrittenen Updates Bitcoin Core v30 veröffentlicht, das irgendwann im Oktober ein neues Wallet-Format und die Einbindung nicht-monetärer Daten einführen soll.
Eine neue Release Candidate-Version von Bitcoin Core (v30.0rc2) steht zum Testen bereit, wie das Bitcoin Core Project am Sonntag mitteilte . Diese gilt auch als „neue Hauptversion”.
Das Update ersetzt die ältere Legacy-Wallet-Infrastruktur und führt ein neues vereinfachtes Befehlssystem ein. Die wichtigsten Streitpunkte betreffen jedoch die Änderungen der Richtlinien rund um den OP_RETURN-Opcode, der das Einbetten beliebiger Daten in Transaktionen ermöglicht.
Durch die Erweiterung der Datenlimits wird die Standardobergrenze von 80 Byte auf effektiv unbegrenzt oder potenziell bis zu fast 4 Megabyte pro Transaktionsausgabe angehoben.
Bitcoin-Puristen vs. -Maxis
Bitcoin-Puristen sind jedoch der Meinung, dass das Netzwerk nur für Finanztransaktionen und nicht zur Datenspeicherung genutzt werden sollte.
Sie argumentieren, dass eine umfangreiche Verwendung von OP_RETURN die Blockchain dauerhaft aufblähe, da jeder Bitcoin-Knoten diese Daten speichern muss, was die Kosten erhöht. Außerdem könnte das Netzwerk dadurch mit Spam und Malware überlastet werden.
Das Argument der Bitcoin-Maximalisten lautet, dass Nutzer, wenn sie Gebühren zahlen, den Blockspeicher nach Belieben nutzen können sollten, während die Marktkräfte durch die Gebühren von selbst eine böswillige Nutzung einschränken würden.
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Bitcoin Core unterstützt das Update, das voraussichtlich Ende Oktober bereitgestellt wird, wobei das genaue Datum aufgrund laufender Tests und hitziger Debatten zwischen den Entwicklern noch offen ist.
Nick Szabo über rechtliche Risiken
Der Bitcoin-Pionier Nick Szabo kehrte nach fast fünf Jahren Pause mit mehreren Posts auf X zurück und mischte sich am Sonntag in die Debatte ein.
Er sagte, dass die Netzwerkgebühren, die vom Entwickler „calle“ als „Spamfilter“ bezeichnet wurden, die Miner schützen, aber nicht ausreichend abschreckend seien, um die Full Nodes zu schützen.
„Das war natürlich schon immer ein Problem. Aber eine Erhöhung der OP_RETURN-Zulassung wird dieses Problem wahrscheinlich noch verschlimmern. Außerdem erhöht sich dadurch das rechtliche Risiko.“
Er sagte auch: „Es handelt sich fast überall um eine offene Rechtsfrage“, was darauf hindeutet, dass Knoten für schädliche Daten, die in der Blockchain gespeichert sind, rechtlich haftbar gemacht werden könnten.
In einem von dem auf Kryptowährungen spezialisierten Anwalt Joe Carlasare vertretenen Gerichtsverfahren wurde entschieden, dass Node-Betreiber nicht haften, wenn sie keine Kenntnis von den Daten haben oder keine Kontrolle über sie ausüben.
Szabo sagte, dass ein Argument dafür sei, dass Daten auch auf andere Weise versteckt werden können, OP_RETURN-Daten jedoch löschbar seien. „Das deutet darauf hin, dass die Zulassung von mehr Daten auf OP_RETURN möglicherweise rechtliche Risiken verringern könnte.“
Ein Gegenargument lautet jedoch, dass illegale Inhalte in einem Standardformat, die somit mit Standardsoftware leicht einsehbar sind, „eher einen Eindruck auf Anwälte, Richter und Geschworene machen und daher rechtlich riskanter sind als Daten, die aufgeteilt oder versteckt wurden und daher spezielle Software erfordern, um sie zu rekonstruieren“, sagte er.
Einige glauben , dass der Cypherpunk Szabo der Schöpfer von Bitcoin, Satoshi Nakamoto, ist. Er hat das jedoch wiederholt dementiert. Szabo trat im Januar als Chefwissenschaftler in das Bitcoin-Infrastrukturunternehmen Jan3 von Samson Mow ein.
