TeraWulf hat einen zukunftsweisenden Deal abgeschlossen, der sowohl in der Krypto- als auch in der Tech-Branche für Aufsehen sorgt. Im Zentrum steht eine Vereinbarung mit dem britischen Cloud-Anbieter Fluidstack über die Bereitstellung von mehr als 200 Megawatt Rechenzentrumskapazität im Wert von 3,7 Milliarden US-Dollar. Die Verträge laufen zunächst zehn Jahre und beinhalten zwei Verlängerungsoptionen, die das Gesamtvolumen auf bis zu 8,7 Milliarden US-Dollar erhöhen könnten.
Die Vereinbarung dreht sich jedoch nicht mehr um klassisches Mining. Vielmehr verlagert sich TeraWulf mit diesem Schritt hin zur Bereitstellung von High Performance Computing (HPC) für Anwendungen im Bereich Künstliche Intelligenz (KI). Der Standort Lake Mariner im Bundesstaat New York wird hierfür entsprechend ausgebaut und mit leistungsfähiger Kühlung, redundanter Stromversorgung und ultraschnellen Glasfaserverbindungen nachgerüstet.
Inhaltsverzeichnis
ToggleGoogles Rolle: Finanzgarant statt Mining-Investor
Aufmerksamkeit erregt hat vor allen Dingen die Beteiligung von Google. Der Tech-Konzern garantiert 1,8 Milliarden US-Dollar an Mietverpflichtungen von Fluidstack und erhält im Gegenzug Optionsrechte auf rund 41 Millionen TeraWulf-Aktien. Diese machen rund acht Prozent des Unternehmens aus.
Entgegen der kursierenden Schlagzeilen in sozialen Medien handelt es sich jedoch nicht um einen direkten Einstieg Googles ins Bitcoin-Mining. Vielmehr geht es um den strategischen Zugriff auf spezialisierte Infrastruktur für KI-Anwendungen.
Das Engagement von Google dient primär der finanziellen Absicherung des Deals und der langfristigen Positionierung im Bereich rechenintensiver KI-Modelle. Damit tritt der Konzern als Katalysator für ein neues Geschäftsmodell auf, das TeraWulf aus seiner Abhängigkeit vom volatilen Krypto-Markt befreit.
Aktienkurs explodiert, Markt reagiert euphorisch
Die Nachricht vom Mega-Deal ließ die Aktie von TeraWulf regelrecht explodieren. Innerhalb weniger Stunden stieg der Kurs um fast 60 Prozent auf 8,75 US-Dollar und brachte dem Unternehmen eine Marktkapitalisierung von über 3,4 Milliarden US-Dollar ein.
Im zweiten Quartal 2025 hatte TeraWulf noch 485 Bitcoin im Wert von rund 57 Millionen US-Dollar geschürft. Angesichts steigender Betriebskosten und sinkender Margen galt das Mining-Geschäft zunehmend als unattraktiv.
Der Wechsel hin zur AI-Infrastruktur verspricht nun deutlich stabilere Cashflows, mit erwarteten Gewinnmargen von 85 Prozent und einem potenziellen Jahresumsatz von über 300 Millionen US-Dollar allein durch das neue Geschäftsmodell.
Ein strategischer Paradigmenwechsel
Die strategische Neuausrichtung von TeraWulf steht exemplarisch für einen wachsenden Trend innerhalb der Mining-Industrie: Die Nutzung vorhandener Infrastruktur und Stromverträge für lukrative Alternativmodelle wie AI-Hosting. Andere Unternehmen wie Core Scientific oder IREN haben ähnliche Schritte unternommen, doch TeraWulf sticht durch das Engagement eines globalen Players wie Google besonders hervor.
Der Ausbau des Standorts Lake Mariner beginnt umgehend. Bereits in der ersten Jahreshälfte 2026 sollen die ersten 40 Megawatt an Netz gehen, bis Ende desselben Jahres soll die gesamte Kapazität von über 200 Megawatt verfügbar sein. Darüber hinaus wurde eine exklusive Option für zusätzliche 160 Megawatt vereinbart. Prognosen sehen deshalb noch weiteres Wachstumspotenzial.
Neue Ära für Krypto-Mining-Firmen?
Der TeraWulf-Deal könnte als Blaupause für andere Mining-Firmen dienen, die angesichts schwankender Kryptopreise, Fragezeichen hinter Kryptowährungen mit Zukunft und regulatorischer Unsicherheit nach stabileren Erlösquellen suchen. Die Kombination aus technischer Expertise, bestehender Infrastruktur und grünem Strommix schafft ideale Voraussetzungen für eine Transformation hin zu einem tragfähigen KI-Geschäft.
Für Google wiederum bietet sich mit dieser Partnerschaft ein effizienter Zugang zu Rechenressourcen in einer Zeit, in der der weltweite Bedarf an AI-Computing rapide ansteigt.
