Krypto-News der Woche 1. August 2025

USA: Crypto Policy Report sorgt für Aufsehen

Am 30. Juli veröffentlichten die USA den sogenannten Crypto Policy Report . Es ist ein Bericht, den mehrere US-Behörden in Zusammenarbeit entwickelt haben, um Richtlinien darzulegen , welche die Kryptobranche im Land so weit fördern könnten, dass die USA global die Rolle als Krypto-Zentrum einnehmen.

Die Ausarbeitung des Berichts wurde vom US-Präsidenten persönlich gefordert. Donald Trump unterzeichnete im Januar dafür das Dekret Nummer 14178. Gleichzeitig rief er mit dem Krypto-Zaren und der Krypto-Arbeitsgruppe zwei neue staatliche Einrichtungen ins Leben, die für den Crypto Policy Report verantwortlich sind.

In der Krypto-Szene sorgte die Veröffentlichung des Berichts schon im Vorfeld für Spannung. Anleger hoffen auf eine förderliche Entwicklung der US-amerikanischen Politik, die der Blockchain-Industrie weite Zugeständnisse macht und dadurch zusätzliches Wachstum verursacht.

Auf die Ausstattung der Industrie mit neuen Freiheiten konzentriert sich der 160-seitige Bericht. Die historisch strenge Regulierung der Kryptobranche in den USA soll enden – zu diesem Schluss kam etwa der US-amerikanische Finanzminister Scott Bessent, sowie Handelsminister Howard Lutnick, aber auch SEC-Chef Atkins sowie CFTC-Chefin Pham, die allesamt zur Erstellung des Reports beigetragen haben.

Künftig soll die US-amerikanische Gesetzgebung Kryptowährungen als neue Anlagenklasse definieren. Bisher wurden die Coins immer entweder als Wertpapier oder als Rohstoff kategorisiert. Dies führte zu behördlicher Willkür und Machtkämpfen zwischen Behörden und Branche.

Zudem sollen neue regulatorische Lockerungen dazu führen, dass Banken und Unternehmen in den USA bei der Nutzung von Krypto nicht länger auf Probleme stoßen. Stattdessen sollen Behörden die Verbreitung von Bitcoin und Co. unterstützen.

Auch Privatleute können gesetzliche Besserungen erwarten. Die Eigenverwahrung von Kryptowährungen sowie die Nutzung von DeFi soll durch neue Gesetze und die Anpassung bestehender Verordnungen rechtlich garantiert werden.

Insgesamt soll die Umsetzung der Richtlinien das “Goldene Zeitalter der Kryptowährungen einläuten”. Die nationale Bitcoin-Reserve spielte im Bericht nur eine Nebenrolle. Man arbeite bereits an neuen Strategien, um zusätzliche BTC anzuhäufen.

A new era. https://t.co/QwWDxnwSz2

— Bo Hines (@BoHines) July 30, 2025

PayPal wirkt ab sofort als Krypto-Zahlungsdienstleister

Der bekannte Zahlungsdienstleister PayPal erweitert seine Tätigkeit. Die jüngste Erweiterung hat den Kryptomarkt zum Ziel. Insider haben verraten, dass das Unternehmen Händlern in den USA fortan die Option bietet, Zahlungen ihrer Kunden mit mehr als 100 Kryptowährungen anzunehmen.

In Konkurrenz zu den Kreditkartenanbietern Visa und Mastercard eröffnet PayPal damit den Preiskampf. Zunächst ist die Option nur für den US-amerikanischen Markt verfügbar. Selbstredend könnte PayPal diese Funktionen künftig auch auf weitere Länder ausbreiten.

Gleichzeitig fördert der Dienstleister damit den Anwendungszweck seines Stablecoins PYUSD. Kunden sollen ohne KYC oder PayPal-Konto zahlen können. Die angenommenen Gelder verkauft PayPal dann in Echtzeit auf verpartnerten Handelsplattformen wie Coinbase und zahlt den Betrag dann in Form von PYUSD auf das Konto des Händlers aus.

Um an dem Programm teilzunehmen, müssen Händler diese Option explizit innerhalb von PayPal freischalten. Der mögliche Nutzen, der sich für den Kryptomarkt erschließt, ist riesig. Der US-amerikanische Zahlungsdienstleister zählt 429 Millionen Nutzer.

So könnte einerseits die Zahl der Geschäfte steigen, die Zahlungen mit Krypto akzeptieren, andererseits aber auch die grundlegende Anzahl der Nutzer von Kryptowährungen.

Zu den über 100 unterstützten Kryptowährungen sollen Klassiker wie Bitcoin zählen, aber auch weniger nützliche Token wie der Memecoin Fartcoin.

Samourai Wallet: Entwickler bekennen sich illegaler Geschäfte schuldig

Der Crypto Policy Report scheint auch wegen anderer Vorgänge im Land in einem ganz besonderen Licht. US-Behörden hatten im April 2024 gegen die Entwickler der Samourai Wallet Anklage erhoben.

Die Samourai Wallet erlangte Bekanntheit, da sie integrierte Funktionen zur Anonymisierung von Bitcoin enthielt. Weil die Bitcoin-Blockchain transparent ist, lässt sie üblicherweise Rückschlüsse auf die Identität der Nutzer zu. Samourai wollte dies verhindern.

In ihrer Anklage behauptete die New Yorker Staatsanwaltschaft, dass die beiden Entwickler der Wallet, namentlich Keonne Rodriguez und William Lonergan Hill, illegal als Geldtransmitter agiert und so die Geldwäsche in Höhe von 100 Millionen US-Dollar verursacht hätten.

Vorwürfe dieser Art sind für die US-amerikanische Justiz typisch. Ein ähnlicher Fall um den dezentralen Ethereum-Mixer Tornado.cash hatte ähnliche Vorwürfe zum Gegenstand. In der Krypto-Szene sorgen Klagen dieser Art für Kopfschütteln, laufen Mixer doch automatisiert und im Falle von Ethereum sogar vollkommen dezentral ab.

Der Crypto Policy Report nahm Bezug auf diese Vorgehensweise. Die Entwickler von Wallets sollen durch die Umsetzung der neuen Richtlinien künftig nicht mehr wegen angeblicher Geldtransmittergeschäfte verurteilt werden.

Dennoch bekannten sich Rodriguez und Hill genau dieses Vorwurfs am 30. Juli für schuldig. Im April 2024 bezeichneten sie sich noch als unschuldig. Eine Vereinbarung mit der Justiz sorgte für einen Stimmungswandel. Durch die Verlautbarung ihrer Schuld entgehen die beiden Entwickler dem Vorwurf der Geldwäsche. Sie sollen nur noch für illegale Geldtransmittergeschäfte belangt werden.

Zudem sollen sie insgesamt 238 Millionen US-Dollar an die US-Behörden zahlen. Ein endgültiges Urteil wird im November erwartet. Bis dahin befinden sich beide Personen unter Hausarrest. Bis zu fünf Jahre Haft pro Person sind denkbar.

Hill und Rodriguez nahmen schätzungsweise 4,5 Millionen US-Dollar mittels Samourai ein. Die Strafe in Höhe von 238 Millionen US-Dollar soll hauptsächlich durch Kundengelder gezahlt werden. Die Anlagen befinden sich in Form von BTC eingeschlossen im Whirlpool der Wallet.

Kryptomarkt befindet sich im Abschwung

Zum Redaktionsschluss befindet sich der Kryptomarkt in einem Abschwung. Der Bitcoin-Kurs sank über die letzten 24 Stunden um 2,35 Prozent auf rund 115.400 US-Dollar. Auch Ethereum büßte mit -3,66 Prozent kräftig ein und notiert bei nur noch 3.630 US-Dollar.

Unter den Top-10 traf es Solana und Cardano ganz besonders hart. Allein über die letzten 24 Stunden verloren beide Kryptowährungen mehr als vier Prozent ihres Marktwerts. Der gesamte Kryptomarkt sank im selben Zeitraum um 3,11 Prozent auf einen Gesamtwert in Höhe von 3,74 Billionen US-Dollar.

Im Wochentrend fallen die Verluste deutlich verhaltener aus. Hier sinkt BTC nur um 0,13 Prozent und Ethereum um 1,00 Prozent. Die Memecoins Fartcoin und BONK führen die Negativtrends diese Woche mit mehr als 20 Prozent Verlust an.

Auch Gewinne lassen sich im Wochentrend finden. Unter den 100 größten Kryptos schreiben sechs Projekte Gewinne jenseits von zehn Prozent.