Missbraucht für Fake News: Merkel, Thelen, Raab und der große Betrug

Gefälschte Promi-Werbung für dubiose Krypto- und Anlagegeschäfte ist derzeit eine der am schnellsten wachsenden Betrugsmaschen im Internet. Die Kriminellen nutzen dabei das Vertrauen in bekannte Persönlichkeiten und locken Verbraucher an, damit diese hohe Investitionen tätigen. Die Schäden durch diese Form des Anlagebetrugs ist weltweit enorm und erreicht Rekordwerte.

Anlage-Betrüger erbeuten Milliarden durch gefälschte Promi-Werbung

Immer häufiger ist in den letzten Jahren zu lesen, dass Anlage-Betrüger gefälschte Promi-Werbung schalten und so das Vertrauen der Persönlichkeiten nutzen, um Verbraucher in die Falle zu locken. Didi Hallervorden, Martin Lewis, Stefan Raab oder auch Angela Merkel, Frank Thelen sowie viele internationale Stars wurden dabei “benutzt”, um gefälschte Werbung zu schalten.

Dabei kopieren die Betrüger Bilder sowie Statements der prominenten Persönlichkeiten und platzieren Anzeigen auf Social Media, in Suchmaschinen oder auch auf gefälschten Nachrichtenportalen. Das Ziel ist, dass sie das Vertrauen von potenziellen Opfern gewinnen und sie überreden, hohe Investitionen in wertlose oder sogar in nicht existierende Kryptowährungen zu tätigen.

Die Betrüger locken die Opfer auf sehr professionell gestaltete Webseiten, auf denen besonders hohe Renditen warten. Nachdem sich die Opfer registriert hatten, kontaktiert sie ein Berater, der unter Vorspiegelung falscher Tatsachen zu hohen Einzahlungen und Investitionen in vielversprechende Kryptowährungen drängt. Dabei manipuliert der falsche Berater die Opfer und erklärt, dass der Kurs ganz kurz davor steht, zu explodieren und wenn man Gewinne machten möchte, muss man unbedingt sofort investieren. Noch perfider hingegen ist der Einsatz von KI-generierten Videos und Audios, dass die Werbung noch professioneller wirkt und die Stimmt des vermeintlichen Promis zu hören ist.

Beispiele für falsche Promi-Werbung

Es gibt zahlreiche Beispiele von gefälschten Anzeigen, die Verbraucher dazu aufrufen, in verschiedenen digitale Assets zu investieren. So zum Beispiel folgende:

• “Martin Lewis warnt: Wer diese Chance verpasst, wird es bereuen!” Mit einem gefälschten Interview und einem Link zu einer betrügerischen Plattform wurde eine Anzeige mit Martin Lewis gezeigt.
• “Didi Hallervorden verrät sein Bitcoin-Geheimnis im TV – jetzt investieren!” Auch hier wurde ein gefälschter Screenshot aus einer Talkshow genutzt, um eine solche Anzeige zu schalten.
• “Elon Musk empfiehlt: Diese Krypto-Plattform wird alles ändern!” Das Fiese daran war, dass es sich um ein Deepfake-Video handelt, bei dem Elon Musk ein Statement dazu abgab – natürlich gefälscht.
• “Ed Sheeran: So wurde ich über Nacht zum Millionär – exklusiv bei Plattform XY!” Diese Anzeige wurde sogar in der Zeitung geschaltet und war natürlich gefälscht.

Weltweite Schadenssummen

Die Summe erreichen schwindelnde Höhen, und zwar weltweit. Es ist darüber hinaus noch kein Ende in Sicht. Im Jahr 2023 erbeuteten Betrüger eine Schadenssumme von rund 89 Millionen Euro von insgesamt 33.000 Opfern. Dabei entstand allein in Bayern seit 2019 ein Verlust von bis zu 350 Millionen Euro. In Großbritannien betrug der Schaden innerhalb von nur drei Monaten über 2 Millionen Pfund (ca. 2,3 Mio. Euro). Das war ein Anstieg von 65 % gegenüber dem Vorjahr.

Mit dem Namen des Finanzexperten Martin Lewis erbeuteten die Betrüger über 20 Millionen Pfund. Doch auch in den USA wurden, laut FTC, in sechs Monaten 80 Millionen US-Dollar durch Krypto-Investmentbetrug erbeutet. Den Bericht könnte man immer weiterführen. Weltweit wurden im ersten Quartal 2025 Verluste von mehr als 200 Millionen US-Dollar durch Deepfake-Betrug dokumentiert. Die Deepfake-Fälle stiegen von 2022 auf 2023 um 3.000 % und es trifft nicht nur Neueinsteiger, die sich nicht auskennen, sondern auch alte Hasen, die besonders vorsichtig sind.

Wer sein Geld investieren möchte, sollte sich immer auf verschiedenen Kryptobörsen umschauen und auch die Neuerscheinungen im Kryptomarkt kennen. Mit einem Vergleich der Coins und der Börsen kann man dann schnell die seriösen Seiten von den unseriösen aussortieren. Gerade in diesem Bereich ist Vorsicht geboten und es gilt das Motto: “Nicht alles, was glänzt, ist Gold!”

Zuletzt aktualisiert am 13. Juli 2025