SEC und Ripple beantragen Entscheidung im Zusammenhang mit 125-Millionen-Dollar-Strafe in jüngster Einreichung, um jahrelangen Fall abzuschließen

Ripple und die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC versuchen erneut, Millionenstrafen aufzuteilen, nachdem ein Richter dies im vergangenen Monat abgelehnt hatte.

In einem am Donnerstag beim US-Bezirksgericht für den südlichen Bezirk von New York eingereichten Gerichtsdokument erklärten die Anwälte von Ripple und der SEC, das Gericht solle ihrem gemeinsamen Antrag stattgeben und entscheiden, dass die einstweilige Verfügung gegen Ripple aufgehoben wird und 50 Millionen US-Dollar an die SEC gehen, während die restlichen 75 Millionen US-Dollar an Ripple zurückfließen.

„Dies würde die Effizienz und die Politik zugunsten von Vergleichen fördern, den Bedarf an weiteren Gerichtsverfahren in diesem Gericht und dem Berufungsgericht überflüssig machen und im Einklang mit den jüngsten Maßnahmen der SEC in anderen Krypto-Registrierungsfällen stehen“, heißt es in dem Antrag.

Die Einreichung markiert den jüngsten Schritt in der fast fünfjährigen Auseinandersetzung zwischen Ripple und der SEC, da beide Parteien versuchen, den Fall zu beenden. Im Jahr 2020 warf die SEC Ripple vor, 1,3 Milliarden US-Dollar durch den Verkauf eines aus ihrer Sicht nicht registrierten Wertpapiers eingenommen zu haben. Vor über einem Jahr entschied Richterin Analisa Torres, dass einige der sogenannten programmatischen Verkäufe von XRP durch Ripple keine Wertpapiergesetze verletzten, da sie über ein Blind-Bidding-Verfahren abgewickelt wurden. Sie entschied jedoch, dass andere direkte Verkäufe des Tokens an institutionelle Investoren als Wertpapierverkäufe einzustufen seien.

Dieser zweite Punkt bezüglich institutioneller Investoren bedeutete, dass Ripple mit 125 Millionen US-Dollar Strafe belegt werden sollte. Beide Parteien streben an, dass 50 Millionen US-Dollar an die SEC gehen und der Rest an Ripple.

Im März erklärte Ripple-CEO Brad Garlinghouse, dass der Rechtsstreit seines Unternehmens mit der SEC im Wesentlichen beendet sei und die SEC ihre Berufung zurückgezogen habe. Der aktuelle Streitpunkt im Verfahren ist die 125-Millionen-Dollar-Strafe. Im vergangenen Monat lehnte Richterin Torres einen Antrag auf eine indikative Stellungnahme eines Bezirksgerichts dazu ab, wie es über einen Antrag entscheiden würde, wenn es noch die Zuständigkeit für den Fall hätte.

Torres sagte im vergangenen Monat, dass die Parteien es versäumt hätten, die „hohe Hürde“ zu adressieren, die sie überwinden müssten, um die einstweilige Verfügung aufzuheben, und fügte hinzu, dass eine Entlastung von einem Urteil nach Regel 60 der Zivilprozessordnung nur in „außergewöhnlichen Umständen“ gewährt werden sollte.

In dem Gerichtsdokument verwiesen beide Parteien auf die weitreichenden Änderungen der SEC in ihrer Sichtweise auf Kryptowährungen. Seit der ehemalige SEC-Vorsitzende Gary Gensler im Januar mit dem Amtsantritt der Trump-Regierung zurückgetreten ist, hat die Behörde mehrere Ermittlungen und Anklagen gegen große Krypto-Unternehmen eingestellt. Die Behörde hat zudem eine Krypto-Taskforce ins Leben gerufen, die mehrere Runden Tische abgehalten hat, um einen regulatorischen Rahmen zu schaffen.

„Dementsprechend gibt es ‚außergewöhnliche Umstände‘, die über die Vergleichsvereinbarung selbst hinausgehen und eine Änderung des endgültigen Urteils rechtfertigen, um den Vergleich zu erleichtern, die anhängigen Berufungen zu erledigen und Ressourcen der Behörde und der Parteien zu schonen“, erklärten die Anwälte von Ripple und der SEC am Donnerstag in dem Gerichtsdokument.