Russischer Gouverneur sagt, dass eine Gaslösung die Bitcoin Mining Probleme der Region lösen könnte

Ein russischer Provinzgouverneur hat behauptet, dass das bei Ölbohrungen entstehende Begleitgas eine Lösung für die anhaltenden Probleme im Zusammenhang mit dem Bitcoin-Mining sein könnte.

Anfang dieses Monats hat der BTC-Mining-Hotspot Irkutsk zum ersten Mal ein ganzjähriges Verbot des Krypto-Minings im südlichen Teil der Oblast verhängt.

Dieser Schritt erfolgte nur wenige Monate, nachdem Moskau ein winterliches Verbot des Krypto-Minings in 10 russischen und von Russland kontrollierten Regionen bis 2031 verhängt hatte.

Russisches Gas als Alternative für Irkutsker Bitcoin-Miner?

Laut der russischen Nachrichtenagentur Interfax hat der Gouverneur von Irkutsk, Igor Kobzev, die wichtigsten Akteure auf dem Mining-Markt aufgefordert, sich mit Öl- und Gasunternehmen zusammenzuschließen.

Eine Ölraffinerie von Gazprom Neft. (Quelle: Neftehim [CC BY-SA 3.0])

Er sagte, die Parteien sollten sich zusammentun, um Rechenzentren zu bauen, die „alternative Brennstoffquellen“ nutzen.

Kobzev äußerte sich am 25. April in einer Rede über die Lage in der Region. Er behauptete, dass die Regierung von Irkutsk „nicht gegen den Mining als Phänomen“ sei.

Allerdings bekräftigte er die Behauptung, dass die Miner die Stromknappheit überwinden müssen. Und er sagte, seine Regierung habe die Pflicht, dafür zu sorgen, dass Bewohner und Unternehmen in der Region eine ununterbrochene Stromversorgung haben. Kobzev sagte:

“Die Regionalregierung ist bereit, als Plattform zu fungieren, um die Interaktion zwischen Mining-Betreibern und Unternehmen, die im Bereich der Öl- und Gasförderung tätig sind, zu koordinieren. Es gibt bereits erfolgreiche Fälle von Unternehmen, die Rechenzentren bauen, die durch autonome Erzeugung betrieben werden. Diese Unternehmen nutzen das Begleitgas.”

Russische Ölfirmen arbeiten seit Beginn des aktuellen Jahrzehnts mit Krypto-Minern an Pilotprojekten im Zusammenhang mit Gas zusammen.

Einige der größten BTC-Miner und Ölfirmen des Landes, darunter BitRiver und Gazprom Neft, arbeiten seit 2022 zusammen.

Der Gouverneur von Irkutsk, Igor Kobzev, bei einem Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin im Jahr 2019, auf einem vom Pressedienst des Kremls veröffentlichten Foto.

Russland beginnt, die Schattenseiten des Krypto Mining Booms zu spüren?

Russland hat in den letzten Jahren einen der weltweit größten Booms im Bitcoin- und Altcoin-Mining erlebt. Da viele Miner aus China vertrieben wurden, haben russische Miner behauptet, dass die Besteuerung ihrer Branche Moskau Einnahmen in Höhe von Hunderten von Millionen Dollar bringen könnte.

Aber dieses Wachstum hat die Energienetze in vielen Gebieten belastet. Berichten zufolge erwägt das Energieministerium , drei weitere regionale Mining-Verbote auszusprechen, da die Netze in einigen Gebieten zu leiden beginnen.

Andere Teile des Landes behaupten, sie hätten überschüssigen Strom, den sie für die Stromversorgung der Mining-Anlagen nutzen können.

Kobzev scheint jedoch darauf bedacht zu sein, die Miner im Süden Irkutsks um jeden Preis von den öffentlichen Netzen fernzuhalten. Er versprach, assoziierte gasbetriebene Krypto-Mining-Initiativen „auf jede erdenkliche Weise“ zu unterstützen.

Er sagte auch, dass eine solche Partnerschaft dazu beitragen könnte, die Umwelt in Irkutsk zu verbessern, indem das Abfackeln reduziert wird.

Die Bitcoin Hashrate in den letzten Jahren. (Quelle: Blockchain.com)

Könnten die BTC-Miner auf russischen Gasstrom umsteigen?

Bei der Förderung von Rohöl setzen die Produzenten häufig Erdgas (Begleitgas) frei. Wenn die Bohrunternehmen nicht über eine Infrastruktur verfügen, mit der sie dieses Gas auffangen können, müssen sie es stattdessen mit Fackeln verbrennen.

Viele Industriezweige zögern bei der Nutzung von Begleitgas, da es eher intensive, aber unregelmäßige Energiestöße als ununterbrochene Ströme erzeugt.

Einige russische MIner sagen jedoch, dass sie dieses Modell des Energieflusses gerne nutzen, sofern sie vergünstigte Tarife zahlen können.

Kobzev äußerte sich optimistisch darüber, dass das Kapazitätsdefizit in Südostsibirien bis 2030 knapp 3 GW erreichen könnte, wenn es nicht gelingt, die mit dem Krypto-Mining verbundenen Energieprobleme zu lösen.

Kritiker sagen jedoch, dass die Bemühungen, das Krypto Mining im südlichen Irkutsk zu verbieten, stattdessen zu einem Anstieg der illegalen und quasi-legalen Aktivitäten geführt haben.

Einige behaupten, dass auch die steigenden Bitcoin-Preise eine Rolle gespielt haben, da die Miner nun zunehmend zögern, ihre Anlagen abzuschalten.